POUL ILSTED


 

 

Poul Ilsted, seit 1968 im Metier tätig, gehört sicher zu den angesehensten Freehandern überhaupt. Sein Markenzeichen sind vor allem facettierte Pfeifen und Bulldogs oder die nicht einfache Kombination von beiden. Poul Ilsted "lernte" das Pfeifenmacherhandwerk bei Erik Nörding und arbeitete auch für die Marke "Svendborg" und W.O. Larsen, bevor er sich schließlich 1975 selbständig machte.

Die Pfeifen von Ilsted sind, zumindest in früheren Jahren, von ganz herausragender Schönheit und Präzision. Ich habe bei einem Sammler eine Pfeifen mit 6-fach facettiertem Holm und Mundstück gesehen, bei der man das Mundstück um 360 Grad drehen konnte und die Facetten bei jeder beliebigen Position absolut stimmig zueinander passten (was gar nicht nötig gewesen wäre, wer will schon das Mundstück hochkant im Munde führen).

Manche der Pfeifen von Ilsted sind sehr schön kotrastgebeizt; in jüngerer Zeit findet man auch viele naturbelassene Stücke (Virgin). 

Die Pfeifen von Poul Ilsted bewegten sich bislang in normalen Dimensionen, ich sah aber auch jüngst Pfeifen, die als gigantisch zu bezeichnen sind.

Ilsted fertigt glatte und sandgestrahlte Pfeifen an. Er verwendet Ziermaterialien wie Buchsbaum, Bein und Silber, aber jüngst auch (abnehmbare!) Ringe aus farbigen Acryl. Die Mundstücke sind handgeschnitten, überwiegend aus Ebonit, teilweise aus Kunstbernstein. Die Jahresproduktion liegt bei ca. 150 Pfeifen.

Ein Mysterium ist das grading von Poul Ilsted. Bekannt ist, dass es sich um eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen handelt (z.B. 1 B), wobei die Zahlen wahrscheinlich aufsteigend von 1 - 4, die Buchstaben aufsteigend  von A - J gehen. Soweit, so gut. Unklar ist, ob der zu beobachtenden inversen Verwendung von Zahlen und Buchstaben eine Bedeutung beizumessen ist (z.B. 1B; B1) oder nicht. Einiges spricht dafür. Ich habe hervorragende, glatte Pfeifen mit "1B" und mediokre, sandgestrahlte mit "C3" gegraded gesehen. Pfeifen, die in DK direkt in den Handel gelangen, sind ohnehin nicht gegraded.

Die Pfeifen sind gestempelt mit:  " an Ilsted  handcut" und "MADE IN DENMARK", das grading findet sich meist oben am Holm in Mundstücknähe. Die Preise der Pfeifen liegen in der Regel irgendwo zwischen 400.- € (sand) und, neuerding  2500.- € für glatte Spitzestücke, wobei die Einschätzung der Preiswürdigkeit wegen des kryptischen gradings etwas problematisch erscheint. Ilsted ist in den USA weitgehend unbekannt (man nennt ihn dort manchmal "Ilstead"), was den europäischen Sammler umso mehr freut.

Gemeinsam mit Jens Tao Nielsen hat Ilsted eine Serie von maschinengefertigten Pfeifen aufgelegt.

 

 

 

 

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 (c) Pipendoge, 2009
 

Ungegradedete Virgin von ca. 2001

Sehr typische Form einer Ilsted

Grade "I 4" 

Grade "F 2"

Grade "1 B"

 

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