Am 29. Oktober hatte Tom
Eltang seine Pfeifenmacherkollegen und eine Reihe von
Pfeifenenthusiasten aus aller Welt eingeladen, mit ihm gemeinsam sein
30-jähriges Jubiläum als professioneller Pfeifenmacher zu feiern.
Der Jubilar: Tom Eltang
Also machte ich mich früh
morgens um 06:00 von Ulm nach Kopenhagen auf, um rechtzeitig da zu sein. Da ich schon gegen
09:00 Uhr im Hotel war, konnte noch ein kleiner Stadtbummel dem
eigentlichen Besuch voraus gehen. Nachdem ich das von der Schließung
bedrohte Geschäft "W.O. Larsen" besuchte ging es noch zu
"Poul Olsen", wo ich mir eine Dose Tabak nach eigenen Wünschen
mischen ließ: ein spanneder und interessanter Kundendienst, der hier
geboten wird.
Nach dem Mittagessen
nochmals kurz ins Hotel und schon ging es nach Charlottenlund, wo Tom
Eltang seine geradezu riesige Werkstatt betreibt. Auf dem Hof war ein geräumiges,
beheiztes Festzelt aufgebaut und unter einem großen Kessel mit Goulasch
brannte bereits ein kräftiges Feuerchen. Ringsherum hatten sich schon
zahlreiche Pfeifenfreunde eingefunden. Nach der Begrüßung durch Tom und
Pia und der Gratulation ging es erst mal zur "Anmeldung" wo ein
persönlicher Freund von Tom jedem ein vorbereitetes Namensschildchen
verpasste, was sehr hilfreich war. Dann ging es weiter in die Werkstatt
hinein, wo unter lautem "hallo" alte Bekannte begrüßt
und neue Bekanntschaften geschlossen wurden. Meine lieben Freunde und
Bekannten aus Schweden waren schon komplett versammelt und alsbald wurden
die Pfeifen in Brand und das erste Bierchen zu Gesicht gesteckt. Es ist
unmöglich, all die Gäste und Pfeifenmacher namentlich zu nennen.
Hervorheben möchte ich nur, dass ich mich sehr gefreut habe, Gert Holbek
persönlich kennen gelernt zu haben.
Per Bilhäll und Gert Holbek
Teddy Knudsen und Tom Looker
Uli
Tom Eltang hatte die gute
Idee, die anwesenden Pfeifenmacher zu bitten, gemeinsam eine Pfeife
anzufertigen und auch gleich einen Arbeitsplan bereit, der wortreich
erläutert wurde. So verging dann der Nachmittag und Abend wie im Fluge
zwischen Gesprächen im Zelt und auf dem Hof und dem Zuschauen bei der
Arbeit an der Pfeife, die schließlich tatsächlich am späten Abend
fertig wurde. Viele andere exzellente Pfeifen wurden inzwischen
hervorgeholt, gezeigt, getauscht und verkauft.
Bo Nordh und Wolle Becker
Sehr lustig war die Idee von Tom Eltang und
Lars Kiel, diese Pipen-Feier ins Internet zu übertragen - Eine Art
"Big Brother" für Pfeifenfreunde:
Einige Web-Cam-Bilder
Viele Gäste hatten ein
Hotel in Charlottelund gebucht, während ich noch nach Kopenhagen zurück
musste, weshalb ich dann auch kurz nach Mitternacht und mit fast 24
Stunden in den Beinen das Weite suchte.
Am kommenden Samstag trafen
dann kurz nach 09:00 die ersten Pipenköppe im Scandic-Hotel ein, wo die
Europameisterschaften stattfanden und auch eine Pfeifenshow organisiert
wurde. In dem großen und hellen Ausstellungsraum waren viele Anbieter
dabei, ihre Pfeifenpräsentationen aufzubauen. Noch bevor alle Pfeifen
lagen, ging es schon ans Kaufen und Tauschen und so wechselten die ersten
Pipen und Dollars den Besitzer, noch ehe die Show richtig eröffnet worden
war. Nach und nach füllte sich der Saal mit alten Bekannten vom Vortag
und vielen neuen Gästen.
Per Billhäll und Hiroyuki Tokutomi
Überall bildeten sich
Gesprächsgruppen, wobei der Tisch von Per Billhäll, der flankiert wurde
von Rex Poggenpohls und Tom Lookers Tischen, eine Art zentralen
Anlaufpunkt bildete. Tom Looker hatte eine Sammlung japanischer
Freehands, überwiegend von Tokutomi mitgebracht und zu einer
eindrucksvollen Präsentation aufgebaut. Da Tokutomi selbst auch zugegen
war, war eine lebhafte Diskussion selbstverständlich.
Neben gestandenen
Pfeifenmachern und Händlern gab es auch ein paar Neue Gesichter, wie die
Schweden Vollmer & Nilssen oder Joao Reis aus Portugal. Wieder
vertreten war Domenico ("Mimmo") Romeo mit exzellenten Kanteln
und schönen Pfeifen. Zum ersten mal sah ich Pfeifen von Benner und Peter
Heding.
In Foyer des Hotels gab es
schöne Sitzgruppen und der Tag verging wie im Fluge mit Gesprächen und
lebhaften Diskussionen.
Bo Nordh und J.L.
Am Sonntag, dem
eigentlichen Wettkampftag füllten sich die Hallen mit allerhand skurilen
Gestalten: Viele Pfeifenklubs haben eine eigene, teils recht
karnevalistisch anmutende Wettkampfkleidung. Auch hier war es gut, schon lange vor
Ausstellungseröffnung am Platz zu sein, den erneut wurden schöne, zuvor
nicht gezeigte Pfeifen hervorgeholt. Auch dieser Tag war letztlich
angefüllt von Gesprächen und Diskussionen und freundlichen Begegnungen
mit vielen Bekannten in gemütlicher Runde. Einige Pfeifenmacher die zuvor
noch nicht gesehen wurden kamen an diesem Tag zur Show.
Ohne auch hier ins Detail
gehen zu wollen, möchte ich sagen, dass ich mich sehr gefreut habe,
Björn Bengtson (Björn of Sweden) persönlich kennen lernen zu dürfen.
Er geht sehr selten auf solche Veranstaltungen.
Abschließend bleibt zu
erwähnen, dass ein Team aus Italien den Europameistertitel errang und
auch der Einzelsieger aus Italien kam. Für die gute Organisation der
gesamten Veranstaltung gebührt den Organisatoren gleichfalls ein dickes
Lob. |